Prostatakrebs

Was ist Prostatakrebs? - 56.000 Fälle jährlich

Was ist Prostatakrebs?
Professor Hartwig Huland, behandelnder Arzt der Roth-Brüder und Chef der Martini-Klinik in Hamburg (eine der größten Prostatakliniken weltweit), erklärt die wichtigsten Fakten. Etwa 56.000 Männer erkranken jährlich an dieser Krebsart, bis zu 13.000 sterben daran.

Damit ist Prostatakrebs die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Prostatakrebs ist eine bösartige Veränderung der Vorsteherdrüse, tritt etwa ab 40 auf. Die Rate nimmt mit höherem Alter rapide zu.

Neben erblichen Faktoren werden Bewegungsmangel und fettreiche Ernährung als Ursachen vermutet. Im Frühstadium gibt es keine Symptome, daher sind jährliche Vorsorgeuntersuchungen (durch Abtasten, Blutuntersuchung) ab dem 45. Lebensjahr wichtig. Im Frühstadium beträgt die Heilungschance 70 bis 80 Prozent. Therapiert wird durch Operation oder Bestrahlung.

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Früherkennung rettet Leben?

Alle Fakten über Prostatakrebs – Ursachen, Symptome, Behandlung
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Allein in Deutschland gibt es jährlich 58.000 Neuerkrankungen. Jetzt gibt es gute Nachrichten aus der Wissenschaft: US-amerikanische Forscher haben ein neues Mittel gegen Prostatakrebs entwickelt, wie das Wissenschaftsjournal „Science“ in seiner neuesten Ausgabe schreibt.

Für Patienten, die unter einer besonders aggressiven Form von Prostatakrebs leiden, könnten momentan in der Erforschung befindlichen Medikamente erhöhte Heilungschancen bedeuten. Nach ersten Versuchen an Mäusen wurden das Mittel auch erfolgreich an 30 Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs getestet. Bei 13 Patienten sank der sogenannte PSA-Wert (prostataspezifischen Antigen – ein Protein, das das Krebsrisiko anzeigt; ein Wert über 4 gilt als kritisch) deutlich.

Ursachen
Die Ursachen für Prostatakrebs können vielfältig sein. Bis heute sind sie nicht vollständig geklärt. Es gibt aber mehrere Risikofaktoren: Durch erbliche Vorbelastung, wenn etwa Vater oder Bruder betroffen sind, steigt das Risiko um ein Vielfaches. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle. Ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken steil an. Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangeln fördern zudem die Erkrankung.

Symptome
Typische Symptome fehlen fast vollständig. Nur bei weit fortgeschrittener Erkrankung kann die vergrößerte Prostata (Vorsteherdrüse) auf die Blase drücken. Doch dann kann es bereits zu spät sein: Der Krebs hat oft schon gestreut. Möglich sind aber folgende Symptome: Blasenentleerungsstörungen, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust und Blutarmut; auch Spuren von Blut in Urin oder Ejakulat (Sperma) können Warnzeichen sein.

Diagnose
Zwei typische Untersuchungstechniken helfen bei der Erkennung: Die Tastuntersuchung mit dem Finger (digital rektale Untersuchung) und die Bestimmung der Konzentration des PSA im Blut.

Behandlung
Die Therapieformen sind sehr vielseitig. Sie sind ein Sonderfall in der Medizin und richten sich nach der Art und Ausbreitung des Tumors, aber auch nach dem Alter des Patienten und seinen individuellen Vorstellungen.

Heilungschancen
Bei frühzeitiger Erkennung sind die Heilungschancen für Prostatakrebs hoch. Die Prognose hängt vom feingeweblichen Aufbau (Tumortyp) und dem Umfang der Tumorausbreitung (Befall anderer Organe, Tumorgröße) ab. Wenn der Tumor auf die Prostata begrenzt ist, leben 70 bis 85 Prozent der erkrankten Männer fünf Jahre nach der Diagnosestellung noch. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor lebensbedrohlich wird, sinkt danach immer weiter. In fortgeschritteneren Stadien, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat, liegt die Überlebensrate immerhin noch bei rund 40 Prozent.

Vorsorge
Wichtig ist es, die Früherkennungs-Untersuchungen wahrzunehmen. Auch wenn es für einige Männer unangenehm oder peinlich ist, kann das regelmäßige Checken der Prostata Leben retten. Ab 45 Jahren gehört die Untersuchung zur gesetzlichen Früherkennung für Männer.

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Was tun nach einer Diagnose?

Prostatakrebs, Teilkapitel Diagnostik:

Was tun bei Krebsverdacht?
Die meisten Männer erfahren heute von einem Krebsverdacht aufgrund des PSA-Tests und von Früherkennungsuntersuchungen. Beschwerden sind seltener der Anlass für eine weiterführende Diagnostik: Zumindest im Frühstadium macht sich ein Prostatakarzinom kaum bemerkbar. So sind etwa Probleme mit dem Wasserlassen zumindest bei kleineren Karzinomen eher selten, während sie für die gutartigen Veränderungen der Vorsteherdrüse fast als typisch gelten. Karzinome entstehen meist im äußeren Drüsenanteil, der dem Darm zugewandt ist (hier ein Bild). Anders als die nicht malignen Prostatahyperplasien drücken sie daher erst auf die Harnröhre, wenn sie schon relativ groß sind. Schmerzen verursacht ein Prostatakarzinom ebenfalls meist erst, wenn sich Tumorzellen über das Organ hinaus ausgebreitet haben: Rücken- oder Knochenschmerzen, Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr oder Blutbeimengungen zu Urin oder Samenflüssigkeit können bei der Erkrankung auftreten.
Sichere Hinweise auf ein Prostatakarzinom sind die genannten Beschwerden nicht: Ob solche Symptome tatsächlich auf ein Karzinom hinweisen, oder ob eine Entzündung der Prostata, eine gutartige Prostatawucherung, oder eine ganz andere Erkrankung hinter diesen Erkrankungszeichen steht, muss vom Arzt genauer abgeklärt werden.
Männer über 45 haben in Deutschland Anspruch auf eine jährliche Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs. Bei Schmerzen oder anderen Beschwerden sollte man jedoch nicht mit dem Arztbesuch warten, bis der nächste dieser Termine ansteht.

Arztsuche: Wohin gehen?
Liegt ein auffälliger Befund nach einer Früherkennungsuntersuchung vor, veranlasst normalerweise der Arzt, der die ersten Tests durchgeführt hat, auch die weitere Abklärung. Ansprechpartner bei Beschwerden sind der Hausarzt und/oder der Facharzt für Urologie. Die Basisuntersuchungen bei Krebsverdacht und zum Ausschluss anderer Erkrankungen können ambulant durchgeführt werden, ein Krankenhausaufenthalt ist dazu in der Regel nicht erforderlich.

Wie schnell handeln?
Der Verdacht auf Prostatakrebs ist keine Notfallsituation, bei der sofort gehandelt werden müsste. Die Karzinome wachsen bei vielen Patienten eher langsam. Für die frühen Krankheitsstadien diskutieren Experten sogar, ob eine Behandlung überhaupt nötig wird oder ob Abwarten und Kontrollieren nicht ebenso möglich ist.
Viele der theoretisch möglichen Diagnoseverfahren beim Verdacht auf Prostatakarzinom sind zumindest als jeweils einzige Maßnahme wenig aussagekräftig. Selbst die Kombination mehrerer Untersuchungstechniken führt nicht bei allen Männern zu einer verlässlichen Krebsdiagnose oder andererseits dem sicheren Ausschluss eines Tumors, so aktuelle europäische Leitlinien zur Vorgehensweise für Fachleute.

Liegen keine belastenden Beschwerden vor, können sich Männer daher die Zeit nehmen, mit ihrem Arzt das Für und Wider von ausführlichen Untersuchungen zu besprechen. Auch die verschiedenen Therapieverfahren, die auf eine Krebsdiagnose folgen könnten, sollten bereits zu diesem Zeitpunkt zumindest im Überblick erfragt werden.
Quelle: Krebsinformationsdienst.de

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Die Anatomie der Prostata

Die Prostata ist bei gesunden Männern rund 20 Gramm schwer, vergrößert kann sie bis zu 100 Gramm wiegen. Der deutsche Name der Prostata lautet »Vorsteherdrüse« und ist etwas irreführend, weil das recht kompliziert aufgebaute Organ in Wirklichkeit aus dreißig bis vierzig kleinen Drüsen besteht. Sie geben ihr Sekret direkt in die Harnröhre ab, die mitten durch das Sexualorgan läuft. Der Samenleiter führt ebenfalls zur Prostata und mündet dort in die Harnröhre. Ihren Namen hat die Vorsteherdrüse, weil sie direkt vor der Harnblase platziert ist und den Blasenhals als unwillkürlichen Schließmuskel unterstützt. An ihrer Rückseite liegt die Prostata direkt am Mastdarm an, weshalb sie der Urologe mit dem Finger durch den After hindurch ertasten kann. An der Vorderseite wird sie durch das Schambein begrenzt. An ihren Seiten liegen die Erektionsnerven zusammen mit Blutgefäßen, die ebenfalls für die Versteifung des Gliedes von Bedeutung sind.

Die Funktion der Prostata

Die Prostata hat ihre hauptsächliche Funktion beim Liebesspiel. Stimuliert von Nervenzellen beginnen beim Geschlechtsakt unwillkürlich die Drüsen in der Prostata zu arbeiten. Das dort hergestellte Sekret gibt dem Sperma sein milchiges Aussehen sowie seinen speziellen Geruch

Die Lage der Prostata

Die Prostata zählt zu den Geschlechtsorganen, sie ist zudem in den Abtransport des Urin eingebunden. Dieser geht von den Nieren in die Blase. Von dort führen die Harnleiter den Urin weiter durch die Prostata in den Penis. Beim Samenerguss soll die Prostata verhindern, dass Urin durchgelassen wird und Sperma in die Blase fließt.

Der Tumor in der Prostata

Tumoren in der Prostata entstehen zu 80 bis 90 Prozent in den äußeren Regionen des Organs. Sie wachsen sehr langsam und breiten sich erst innerhalb der Prostata aus, ehe sie aus der Hülle ausbrechen. Metastasen finden sich dann in Nachbarorganen wie der Harnblase, dem Mastdarm oder in den Knochen. Ab einem Durchmesser von rund sieben Zentimetern kann der Arzt Prostatatumoren, wenn sie günstig liegen, ertasten